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Innovative Konzepte und Szenarien aus dem Lehrlabor

Interaktives Skript für “Formale Grundlagen der Informatik”

Um eine eigenständige Beschäftigung mit dem Stoff bei den Studierenden voranzutreiben, wird ein webbasiertes Skript erstellt, das von den Studierenden im Browser gelesen werden kann. Zur Unterstützung gibt es farbliche Hervorhebungen, Boxen mit Zusatzinformationen, kleine Quizze zum Überprüfen des Verständnisses und vieles mehr. Die Benutzung des Annotierungswerkzeugs soll den Studierenden zudem die Möglichkeit eines direkten Austauschs geben, sodass Verständnisschwierigkeiten schnell ausgeräumt werden können.

Metadaten

  • Lehrende: Frank Heitmann, Gila Dinter
  • CC-Lizenz: CC-BY (Bearbeitung erlaubt unter Namensnennung)
  • Zitiervorschlag:
    Frank Heitmann, Gila Dinter (2020): Interaktives Skript für “Formale Grundlagen der Informatik”. Hamburg: StoryPool. URL:

Maßnahme

Begleitend zur Veranstaltung "Formale Grundlagen der Informatik 1" wurde ein Skript erstellt, das neben der PDF-Version auch webbasiert angeboten wurde. Das interaktive Skript ist unter folgendem Link verfügbar: http://fgi1-skript.de/

Im interaktiven Skript gibt es neben vielen gestalterischen Möglichkeiten (verschiedene Farben, auf- und zuklappbare Boxen u.a.) insbesondere auch die Möglichkeit, Text zu markieren und dann direkt dazu eine Frage am Rand zu notieren (Annotierungsfunktion). Die Fragen können bspw. von vorab zugeteilten Tutor*innen gelesen und beantwortet werden, aber es können sich natürlich auch Diskussionen unter den Studierenden ergeben.

Zur Gestaltung des digitalen Skripts wurde WordPress im Hintergrund benutzt, außerdem Bootstrap zur Oberflächengestaltung, MathJax als Plug-in, um LaTeX für das Setzen von Formeln nutzen zu können, sowie Hypothesis, um Annotierungen zu ermöglichen. Liegt bereits ein Skript vor, so ist die Überführung in die oben beschriebene webbasierte Form mit vertretbarem Aufwand möglich. Wurde das Skript mit LaTeX erstellt, so sind etliche Anpassungen (z. B. für Hervorhebungen etc.) nötig, die teilweise aber automatisiert werden können.

Verbindung zum klassischen Lehrformat:

  • Vorlesung
  • Seminar
  • Übung
  • Projekt
  • Praktikum
  • Prüfung
  • Selbststudium
  • Vorkurs
  • Sonstiges

Mit dieser Maßnahme werden primär gefördert:

  • Rezeptive Aktivitäten (Lesen, Anschauen, Zuhören)
  • Übende Aktivitäten (Ausprobieren, Routinebildung etc.)
  • Produktive Aktivitäten (Schaffung eigener Inhalte)
  • Organisatorische Aktivitäten (Koordination, Vernetzung etc.)

Rolle von digitalen Medien:

  • Keine nennenswerte Rolle (bspw. primär Präsenzlehre)
  • Eine gewisse bzw. mäßige Rolle (bspw. hybrides Lehrformat)
  • Eine zentrale Rolle (bspw. Online-Lehre)

Beziehung zur Forschung:

  • Forschung fließt als Inhalt ein (Studierende können sich zu Ergebnissen und/oder Prozessen des Forschens kundig machen)
  • Forschung ist das Ziel der Lehrmaßnahme (Studierende üben das Hand- und Denkwerkzeug für eigene Forschungsaktivitäten ein)
  • Forschung ist der Modus der Lehrmaßnahme (Studierende werden selbst forschend tätig)
  • Die Lehrmaßnahme dient dazu, die Voraussetzung für forschungsnahes Lernen zu schaffen.
  • Sonstige
  • Keine

Verortung im didaktischen Dreieck:

  • Inhalte für die Studierenden auswählen, anordnen, darstellen, erklären, (digital) aufbereiten, interaktiv machen etc.
  • Studierende methodisch darin unterstützen, sich Inhalte (allein oder in der Gruppe) anzueignen, zu verstehen, anzuwenden, weiterzuentwickeln, selbst zu generieren etc.
  • Als Lehrende*r mit den Studierenden in Kontakt kommen und in Interaktion treten (Feedback, Kommunikation etc.)
  • Die Lehrorganisation verändern, die für die Beziehung zwischen Inhalten, Studierenden und mir als Lehrende*r von Bedeutung ist

Grund

In den meisten Bachelorstudiengängen im MINT-Bereich gibt es in den ersten Semestern große, theorielastige Veranstaltungen. In der klassischen Aufteilung gibt es zunächst eine Vorlesung, in der den Studierenden Stoff präsentiert wird und an die sich dann ein Übungsbetrieb anschließt, in dem der Stoff eingeübt wird. Problematisch ist, dass die Studierenden in der Selbstlernphase mit dem Skript, dem Buch oder den Folien allein gelassen werden. Treten nach Vorlesung und Übung noch Fragen auf, so ist es für die Studierenden schwierig, Antworten zu erhalten, schließlich ist es kompliziert, die genaue Stelle zu beschreiben, an der die Frage auftritt und die Hürde des Ansprechens ist für einige Studierende recht hoch.

Grund für die Entwicklung:

  • Akutes Defizit bzw. akuter Konflikt
  • Bestehendes bzw. strukturelles Problem
  • Vorweggenommene Herausforderung
  • Persönliches professionelles Anliegen
  • Impuls aus meinem Umfeld
  • Sonstiges

Kontext

Das interaktive Skript wurde für die Veranstaltung "Formale Grundlagen der Informatik 1" erstellt. Die Veranstaltung wird im zweiten Semester im Bachelorstudiengang Informatik gelehrt und von ca. 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht.

Diese Maßnahme wurde mit Mitteln des BMBF unter dem Förderkennzeichen 01PL17033 im Rahmen des Lehrlabors (Universitätskolleg, Universität Hamburg) entwickelt.

Projekttitel: „Interaktive Skripte"
Förderzeitraum: 01.10.2015 - 31.03.2016

Meine Maßnahme ist entstanden und hat sich bewährt an einer:

  • Universität
  • Fachhochschule
  • Dualen Hochschule
  • Pädagogischen Hochschule
  • Sonstiges

Meine Maßnahme ist in folgender Disziplin (oder mehreren) zu verorten:

  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
  • Ingenieurwissenschaften
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
  • Geisteswissenschaften
  • Lehrerbildung
  • Rechtswissenschaften
  • Kunst, Design-Wissenschaften
  • Medizin (inkl. Gesundheitswissenschaften)
  • Interdisziplinäre Bereiche
  • Sonstiges

Primäre Zielgruppe meiner Maßnahme:

  • Studieninteressierte
  • Studienanfänger*innen
  • Fortgeschrittene Studierende im Bachelor (oder 1. Studienabschnitt)
  • Studierende am Ende des Bachelorstudiums (oder 1. Studienabschnitts)
  • Studierende im Masterstudium (oder 2. Studienabschnitt)
  • Doktoranden oder Postdocs

Kräfte

Nicht allen Studierenden ist gleich vom Studienbeginn an klar, dass der Besuch der Vorlesung allein (oder auch Vorlesung, Übung und Tutorium) nicht ausreicht, sondern dass das Studium (auch) eine selbstständige Beschäftigung mit dem Stoff bedeutet, dass also bspw. die Lektüre von Büchern und/oder einem Skript nötig ist.

Widersprüchliche Anforderungen, die bei der Maßnahme eine Rolle spielen:

  • Selbst- und Fremdorganisation
  • Lernen durch Zuhören/Lesen/Zusehen und Lernen durch eigenes Tun
  • Analoge und digitale Erfahrungswelten
  • Individuelles und soziales Lernen
  • Fachliche und überfachliche Kompetenzentwicklung
  • Exemplarische und vollständige Lerninhalte
  • Fachsystematische und lernsystematische Vorgehensweisen
  • Sonstige
  • Keine

Wirkungen

- Die Studierenden nahmen das Skript gut an und bewerteten es in der Evaluation positiv.
- Das Annotierungswerkzeug, das zur Klärung von Fragen vorgesehen war, wurde nur äußerst selten benutzt.

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