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Innovative Konzepte und Szenarien aus dem Lehrlabor

Interaktive Prüfungsvorbereitung für das erste Staatsexamen in der Pharmazie

Der Einsatz eines Classroom-Response-Systems ermöglicht eine zielgerichtete Prüfungsvorbereitung auf die Multiple-Choice-Fragen des ersten Staatsexamens und dient als didaktisches Instrument zur Lernkontrolle für Studierende/Lehrende. Die aktuellen Staatsexamensfragen werden in die Vorlesungen und Seminare integriert und mit Hilfe von Clickern abgefragt. Die Studierenden und Lehrenden erhalten innerhalb kürzester Zeit ein Feedback zum Verständnis eines Themenblocks.

Metadaten

  • Lehrende: Maison, Wolfgang
  • CC-Lizenz: CC-BY (Bearbeitung erlaubt unter Namensnennung)
  • Zitiervorschlag:
    Maison, Wolfgang (2020): Interaktive Prüfungsvorbereitung für das erste Staatsexamen in der Pharmazie. Hamburg: StoryPool. URL:

Maßnahme

Für das Projekt im Studiengang Pharmazie wird ein Classroom-Response-System verwendet, das etwa 100 Clicker für die Studierenden und eine geeignete Software für den Rechner der bzw. des Dozierenden beinhaltet. Aktuelle Staatsexamensfragen werden thematisch sinnvoll geordnet und in verschiedene Veranstaltungen des Grundstudiums Pharmazie integriert.
Die Integration der Fragen und der Grafiken erfolgte in enger Abstimmung mit den verantwortlichen Dozentinnen und Dozenten. Für die meisten Veranstaltungen erwies sich der Einbau etwa 30-minütiger Blöcke der „Clicker-Fragen“ in einem Abstand von zwei bis drei Wochen als vorteilhaft.

Die Staatsexamensfragen der letzten Jahre wurden vom Landesprüfungsamt bezogen und können alljährlich durch neue ergänzt werden. Diese Fragen sollten thematisch sinnvoll gegliedert zur Lernkontrolle nach kurzen Themenblöcken integriert werden. Die Studierenden und die bzw. der Lehrende erhalten dabei innerhalb kürzester Zeit ein Feedback zum Verständnis des Themenblockes.

Verbindung zum klassischen Lehrformat:

  • Vorlesung
  • Seminar
  • Übung
  • Projekt
  • Praktikum
  • Prüfung
  • Selbststudium
  • Vorkurs
  • Sonstiges

Mit dieser Maßnahme werden primär gefördert:

  • Rezeptive Aktivitäten (Lesen, Anschauen, Zuhören)
  • Übende Aktivitäten (Ausprobieren, Routinebildung etc.)
  • Produktive Aktivitäten (Schaffung eigener Inhalte)
  • Organisatorische Aktivitäten (Koordination, Vernetzung etc.)

Rolle von digitalen Medien:

  • Keine nennenswerte Rolle (bspw. primär Präsenzlehre)
  • Eine gewisse bzw. mäßige Rolle (bspw. hybrides Lehrformat)
  • Eine zentrale Rolle (bspw. Online-Lehre)

Beziehung zur Forschung:

  • Forschung fließt als Inhalt ein (Studierende können sich zu Ergebnissen und/oder Prozessen des Forschens kundig machen)
  • Forschung ist das Ziel der Lehrmaßnahme (Studierende üben das Hand- und Denkwerkzeug für eigene Forschungsaktivitäten ein)
  • Forschung ist der Modus der Lehrmaßnahme (Studierende werden selbst forschend tätig)
  • Die Lehrmaßnahme dient dazu, die Voraussetzung für forschungsnahes Lernen zu schaffen.
  • Sonstige
  • Keine

Verortung im didaktischen Dreieck:

  • Inhalte für die Studierenden auswählen, anordnen, darstellen, erklären, (digital) aufbereiten, interaktiv machen etc.
  • Studierende methodisch darin unterstützen, sich Inhalte (allein oder in der Gruppe) anzueignen, zu verstehen, anzuwenden, weiterzuentwickeln, selbst zu generieren etc.
  • Als Lehrende*r mit den Studierenden in Kontakt kommen und in Interaktion treten (Feedback, Kommunikation etc.)
  • Die Lehrorganisation verändern, die für die Beziehung zwischen Inhalten, Studierenden und mir als Lehrende*r von Bedeutung ist

Grund

Der Gegenstandskatalog für das erste Staatsexamen in Pharmazeutischer Chemie besitzt eine enorme thematische Breite. Die Lehrveranstaltungen im Bereich der Chemie vermitteln eine große Stoffmenge, wobei insbesondere im Bereich der Organischen Chemie, Stereochemie und der Nomenklatur in aller Regel keine oder nur geringe Voraussetzungen aus der Schule vorhanden sind.
Der Einsatz eines Classroom-Response-Systems setzt an den Problempunkten für Studierende in der Studieneingangsphase der Pharmazie an. Er soll eine zielgerichtete Prüfungsvorbereitung auf die Multiple-Choice-Fragen des ersten Staatsexamens ermöglichen und zusätzlich beitragen, die Aufmerksamkeit von Studierenden sowie Dozentinnen und Dozenten insbesondere bei langen Veranstaltungen hoch zu halten.

Grund für die Entwicklung:

  • Akutes Defizit bzw. akuter Konflikt
  • Bestehendes bzw. strukturelles Problem
  • Vorweggenommene Herausforderung
  • Persönliches professionelles Anliegen
  • Impuls aus meinem Umfeld
  • Sonstiges

Kontext

Die "Clicker-Fragen" werden in Grundlagenveranstaltungen (Vorlesungen und Seminare) des Studiengangs Pharamazie integriert, die von Studierenden der ersten drei Semester besucht werden.
Der Einsatz wurde in folgenden Veranstaltungen erprobt: "Stereochemie", "Pharmazeutisch relevante Stoffgruppen", "Chemie für Pharmazeuten", "Nomenklatur" sowie Seminare und Vorlesungen zu den Praktika "Quantitative Bestimmung von Arznei-, Hilfs-, und Schadstoffen" und "Chemie einschließlich Analytik der organischen Arznei-, Hilfs- und Schadstoffe".
Die benötigte Hard-und Software für das Classroom-Response-System stellt der IT-Service des Fachbereichs zur Verfügung.

Diese Maßnahme wurde mit Mitteln des BMBF unter dem Förderkennzeichen 01PL17033 im Rahmen des Lehrlabors (Universitätskolleg, Universität Hamburg) entwickelt.

Projekttitel: "PiLLE & PiLLE RELOADED: Pharmazie Lehren und Lernen mittels E-Medien"
Förderzeitraum: 01.10.2012 - 31.03.2013 und 01.02.2014 - 01.08.2014

Meine Maßnahme ist entstanden und hat sich bewährt an einer:

  • Universität
  • Fachhochschule
  • Dualen Hochschule
  • Pädagogischen Hochschule
  • Sonstiges

Meine Maßnahme ist in folgender Disziplin (oder mehreren) zu verorten:

  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
  • Ingenieurwissenschaften
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
  • Geisteswissenschaften
  • Lehrerbildung
  • Rechtswissenschaften
  • Kunst, Design-Wissenschaften
  • Medizin (inkl. Gesundheitswissenschaften)
  • Interdisziplinäre Bereiche
  • Sonstiges

Primäre Zielgruppe meiner Maßnahme:

  • Studieninteressierte
  • Studienanfänger*innen
  • Fortgeschrittene Studierende im Bachelor (oder 1. Studienabschnitt)
  • Studierende am Ende des Bachelorstudiums (oder 1. Studienabschnitts)
  • Studierende im Masterstudium (oder 2. Studienabschnitt)
  • Doktoranden oder Postdocs

Kräfte

Die Veranstaltungen in der Studieneingangsphase stellen wegen der großen Stoffmenge und heterogenen Voraussetzungen aus der Schule eine besondere Herausforderung für die Studierenden dar.
Die Staatsexamensprüfung findet als Multiple-Choice-Prüfung statt. Diese Prüfungsform erfordert einerseits ein gutes thematisches Verständnis, andererseits aber auch Übung im Umgang mit der besonderen Fragetechnik und den Fallstricken der oft verschachtelten, möglichen Antworten. Auch für die Dozentinnen und Dozenten sind die Veranstaltungen der ersten drei Semester aufgrund der hohen Stoffdichte eine didaktische Herausforderung.

Widersprüchliche Anforderungen, die bei der Maßnahme eine Rolle spielen:

  • Selbst- und Fremdorganisation
  • Lernen durch Zuhören/Lesen/Zusehen und Lernen durch eigenes Tun
  • Analoge und digitale Erfahrungswelten
  • Individuelles und soziales Lernen
  • Fachliche und überfachliche Kompetenzentwicklung
  • Exemplarische und vollständige Lerninhalte
  • Fachsystematische und lernsystematische Vorgehensweisen
  • Sonstige
  • Keine

Wirkungen

- Die Fragen bieten in der enormen Stoffmenge prüfungsrelevante thematische Ankerpunkte und sind daher für Studierende und Lehrende zur Strukturierung der Lehr- und Lerninhalte nützlich.
- Das Vorgehen gibt den Dozierenden die Möglichkeit, zu rekapitulieren und Unklarheiten zu adressieren.
- Den Studierenden wird ermöglicht, bereits ab ersten Semester Multiple-Choice-Fragen zu üben.
- Neben der Kontrolle des Lernfortschritts und der Möglichkeit, Multiple-Choice-Fragen zu üben, trägt der Spaßfaktor dazu bei, die Aufmerksamkeit von Studierenden aufrecht zu erhalten.
- Die Evaluation ist in allen Veranstaltungen sehr positiv ausgefallen und auch die beteiligten Kolleginnen und Kollegen haben die Technik schätzen gelernt.

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